Ein knisterndes Kaminfeuer spendet behagliche Wärme und sorgt für Entspannung und Gemütlichkeit. Aber, wer gern den Kaminofen anmacht, sollte auch regelmäßig seinen Kamin reinigen lassen. Denn eine regelmäßige Kaminreinigung trägt wesentlich zur Sicherheit beim Heizen und mehr Effizienz bei. Erfahren Sie alles, was Sie zum Thema „Kaminwartung“ wissen müssen!
Warum ist die Reinigung des Kamins so wichtig?
Ein sauberer Kamin ist nicht nur für die Effizienz Ihres Kaminofens wichtig, sondern auch für die Sicherheit beim Heizen. Denn durch die Verbrennungsprozesse im Kamin können sich Ruß und andere Verbrennungsrückstände im Kamin ablagern und ihn verstopfen. Im schlimmsten Fall setzt sich sogenannter Glanzruß fest. Dieser haftet fest an den Kamininnenwänden und ist leicht brennbar. Durch Funken aus dem Kaminofen kann er sich entzünden und in der Folge ein gefährlicher Kaminbrand entstehen.
Neben der erhöhten Gefahr, dass ein Kaminbrand entsteht, steigt auch die Vergiftungsgefahr. Denn die Verbrennungsgase könnten in den Wohnraum gelangen, da sie nicht mehr ordnungsgemäß nach oben aus dem Kamin entweichen können.
Wer den Schornstein kehren darf, ist im Schornsteinfeger-Handwerksgesetz geregelt. Demnach dürfen nur zugelassene Rauchfangkehrer diese wichtige Arbeit erledigen. Neben dem eigentlichen Kehren sollte der zugelassene Rauchfangkehrer auch den allgemeinen Zustand der Abgassysteme beurteilen und seine Arbeiten schriftlich dokumentieren.
Das Ofenrohr können Sie hingegen selbst reinigen. Es wird sogar empfohlen das Ofenrohr mehrfach im Jahr zu reinigen, denn so können Sie die Effizienz Ihres Kaminofens verbessern. Wenn Sie es nicht selbst reinigen möchten, können Sie einen Dienstleister Ihrer Wahl mit der Arbeit beauftragen.
Wie läuft die Kaminreinigung ab?
In der Regel wird die Kaminreinigung immer nach dem gleichen Muster durchgeführt. Zunächst führt der Rauchfangkehrer eine kurze Sichtkontrolle durch, danach werden die Abgaswege mit einem speziellen Kehrbesen gereinigt. Dazu muss der Rauchfangkehrer den Kehrbesen von oben in den Kamin hinablassen.
Der Kehrbesen entfernt alle weichen Rußablagerungen, die sich im Schornstein befinden. Der Ruß fällt dabei nach unten in den Kamin. Im nächsten Schritt entfernt der Rauchfangkehrer den heruntergefallenen Ruß aus dem Kamin. Am Ende dokumentiert der Rauchfangkehrer die von ihm durchgeführten Arbeiten.
Sollte sich Glanzruß im Kamin befinden, reicht der Kehrbesen nicht mehr aus, um den Kamin zu reinigen. Denn Glanzruß ist sehr hart und haftet zäh an den Kamininnenwänden. In einem solchen Fall muss der Rauchfangkehrer den Kamin mit einer Biegewelle reinigen. Das ist ein spezielles Werkzeug, an dem sich Ketten befinden, welche sich durch Rotation abspreizen und gegen den harten Ruß schlagen.
Sollte sich der Glanzruß auch mithilfe der Biegewelle nicht entfernen lassen, bleibt dem Rauchfangkehrer als letztes Mittel nur noch das kontrollierte Ausbrennen der verrußten Kaminrohre.
Was kostet eine Kaminreinigung?
Wie viel die Kaminreinigung pro Jahr kostet, hängt von der Art der Feuerstätte und deren Nutzung ab. Bei einem häufig genutzten Kaminofen fallen Kosten von etwa 60 bis 80 Euro pro Jahr an. Bei seltener Nutzung fallen etwa 20 bis 40 Euro an. Bei Pelletöfen liegen die Kosten bei ca. 50 Euro pro Jahr. Hier sind immer zwei Kaminreinigungen im Kalenderjahr vorgeschrieben, unabhängig davon, wie oft der Pelletofen tatsächlich genutzt wird.
Jedes Jahr können Sie bis zu 1.200 Euro Handwerkerkosten in Ihrer Steuererklärung absetzen. Das gilt jedoch nur für die geleisteten Arbeitsstunden ohne Materialkosten. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie vom Rauchfangkehrer eine Rechnung erhalten, in der zwischen den einzelnen Kostenarten unterschieden wird. Erfüllt die Rechnung die Anforderungen der Finanzverwaltung, werden die vom Rauchfangkehrer geleisteten Arbeitsstunden problemlos als abzugsfähige Handwerkerkosten anerkannt.
Wie oft sollte der Kamin gereinigt werden?
Wie oft der Kamin gekehrt werden sollte, lässt sich nicht pauschal sagen. Denn es spielen mehrere Faktoren eine Rolle. In Deutschland ist laut Gesetz mindestens eine Reinigung pro Jahr durchzuführen. Je nach der Art der Heizung, Brennmaterial und ggf. dem Grad der Nutzung, kann der Rauchfangkehrer aber bis zu viermal im Jahr bei Ihnen vor der Tür stehen!
Eine Übersicht, wie oft die verschiedenen Heizungsanlagen gekehrt (und überprüft) werden müssen, finden Sie in der offiziellen Ordnung. Die empfohlene Anzahl der Kehrungen für Kamin- und Pelletöfen beträgt:
Kaminöfen
- 4x jährlich bei ganzjähriger Nutzung.
- 3x jährlich bei häufiger Nutzung.
- 2x jährlich bei unregelmäßiger Nutzung.
- 1x jährlich bei seltener Nutzung.
Pelletöfen
- 2x jährlich, unabhängig von Nutzungsgrad.
Warum muss bei festen Brennstoffen oft gereinigt werden?
Feste Brennstoffe wie Holz, Pellets und Kohle produzieren bei der Verbrennung mehr Ruß als flüssige Brennstoffe wie Öl oder Gas. Die durch die Verbrennung entstehenden Rußablagerungen müssen regelmäßig aus Kamin und Kaminofen entfernt werden. Passiert das nicht, droht das Abgassystem zu verstopfen.
Ist das Abgassystem durch den vielen Ruß blockiert, können die Verbrennungsgase nicht mehr ordnungsgemäß über den Kamin entweichen. Die Gefahr steigt, dass die gesundheitsschädlichen Gase in den Wohnraum gelangen.
Zusätzlich steigt auch die Gefahr, dass es zu einem Schornsteinbrand kommt. Denn der Ruß kann sich im Kamin festsetzen und eine Rußschicht bilden, die brennbar ist. Wird der Ruß im Kamin durch Funken aus dem Kaminofen entzündet, brennt er mit bis zu 1.600 Grad Celsius ab. Aufgrund dieser sehr hohen Temperaturen entsteht Brandgefahr für das gesamte Haus. Zusätzlich kann Funkenflug aus dem Schornstein nahe gelegene Gebäude entzünden.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Reinigung des Kamins?
Eine Kaminwartung ist zu Beginn der Heizperiode besonders sinnvoll. Das ist normalerweise der Oktober. Wenn Sie täglich mit Ihrem Kamin- oder Pelletofen heizen, sollten bis zum Ende der Heizperiode zwei weitere Kehrungen erfolgen. Am besten ist, wenn Sie mit Ihrem Rauchfangkehrer während des ersten Termins besprechen, welche Reinigungsintervalle für den von Ihnen beabsichtigten Nutzungsgrad sinnvoll und notwendig sind.
Was ist vor dem Schornsteinfegertermin zu beachten?
Damit der Rauchfangkehrer seine Arbeit gut und schnell erledigen kann, sollten Sie folgendes für den Termin vorbereiten:
- Achten Sie darauf, dass die Zugänge zu Kamin und Kaminofen nicht zugestellt sind.
- Nutzen Sie Ihren Pellet- oder Kaminofen nicht an dem Tag, an dem der Rauchfangkehrer kommt.
- Räumen Sie empfindliche Möbelstücke oder andere Gegenstände weg, da die Gefahr besteht, dass sie während der Reinigung der Abgaswege Ihres Kaminofens schmutzig werden.
- Informieren Sie Ihren Rauchfangkehrer über eventuelle Besonderheiten an Kaminofen und Kamin. Teilen Sie ihm mit, welche Bauteile eventuell zwischenzeitlich erneuert wurden und halten Sie die entsprechenden Produktinformationen breit.
- Schließen Sie die Luftschieber an Ihrem Pellet- oder Kaminofen, um eine ungewollte Verschmutzung des Aufstellraums zu vermeiden.
Fazit
Die regelmäßige Reinigung des Schornsteins durch einen zugelassenen Rauchfangkehrer ist unverzichtbar für effizientes und sicheres Heizen.
Während der Kaminreinigung wird Ruß aus den Abgaswegen entfernt, um den freien Abzug der Rauchgase zu ermöglichen. Dadurch wird die Vergiftungsgefahr in Ihren Wohnräumen minimiert. Darüber hinaus kann sich kein brennbarer Ruß in den Abgaswegen festsetzen, der zu einem Kaminbrand führen könnte. Wie oft eine Kaminwartung erfolgen muss, hängt von der Art und der Nutzung der Feuerstelle ab. Üblich sind ein bis drei Besuche im Kalenderjahr bei Privathaushalten.
Falls Sie weitere Fragen zum Thema haben oder eine Beratung zu unseren Kaminöfen wünschen, können Sie jetzt unser freundliches Serviceteam telefonisch, per Kontaktformular oder E-Mail kontaktieren.