Edelstahl-, Keramik- oder gemauerter Kamin: Ein Vergleich der Kaminsysteme

Für den Bau eines Kamins kommen verschiedene Materialien infrage. Welches Material sich am besten eignet, hängt im Wesentlichen davon ab, welcher Brennstoff bzw. welche Heizungsart verwendet werden soll. Lernen Sie jetzt alle Vor- und Nachteile der drei gängigsten Kaminarten kennen und entscheiden Sie selbst, welches Kaminsystem sich am besten für Ihr Zuhause eignet.

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Welche Kaminarten gibt es?

Die drei gängigsten Kaminarten sind der Edelstahlkamin, der Keramikkamin und der gemauerte Kamin. Edelstahlkamine eignen sich für Festbrennstoffe wie Holz, Kohle und Pellets sowie für Öl und Gas. Gemauerte Kamine und Keramikkamine eignen sich dagegen nur für Festbrennstoffe. Der Grund dafür ist, dass die verschiedenen Brennstoffe teils sehr unterschiedliche Anforderungen an das Kaminsystem stellen.

Der Edelstahlkamin

Der Edelstahlkamin ist ein zuverlässiger und widerstandsfähiger Allrounder, der Umwelteinflüssen aller Art trotzt und mit seiner edlen Stahloptik begeistern kann. Er ist hitzetolerant, leicht und unempfindlich gegenüber Nässe und chemischen Einflüssen.

Da Edelstahlkamine in vielen Größen und Formen verfügbar sind, lassen sich bei der Montage die speziellen Erfordernisse des Gebäudes problemlos berücksichtigen. Die Anbringung erfolgt in der Regel senkrecht und parallel zur Hauswand. Alle gängigen Arten der Befestigung sind möglich. Bei der Montage werden mehrere Edelstahlrohre ineinander gesteckt, bis der Edelstahkamin ein Stück über das Dach hinausragt. Umso höher der Schornstein hinausragt, desto stärker wirkt übrigens der sog. Kamineffekt. Falls einzelne Edelstahlrohre irgendwann einmal ausgetauscht werden müssen, ist das problemlos möglich. Denn die einzelnen Elemente sind mithilfe von Hebelschließen miteinander verbunden.

Den Edelstahlkamin gibt es entweder als einwandige oder doppelwandige Variante. Der einwandige Edelstahlkamin ist ideal für die kostengünstige Kaminsanierung bzw. die Nachrüstung neuer Systeme. Der doppelwandige Edelstahlkamin ist besser isoliert und daher noch energieeffizienter als die einwandige Ausführung. Die Montage für den Außenbereich geht schnell und unkompliziert. Werden Kamine aus Edelstahl regelmäßig gewartet, halten sie normalerweise viele Jahrzehnte.

Der einwandige Edelstahlkamin

Einwandige Edelstahlkamine sind korrosionsbeständig und unempfindlich gegenüber Kondensatbildung. Die Kamine weisen eine hohe Hitzetoleranz und lange Lebensdauer auf. Zudem lassen sie sich schnell und einfach montieren.
Speziell für die Nachrüstung neuer Systeme oder die Kaminsanierung werden einwandige Edelstahlschornsteine sehr gerne verwendet, unter anderem, weil sie Qualität und Funktionalität zu einem sehr günstigen Preis bieten.

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Der doppelwandige Edelstahlkamin

Der doppelwandige Edelstahlkamin ist ein durchdachtes System, das aus zwei ineinandergreifenden Edelstahlrohren besteht, zwischen denen sich eine hochwertige Dämmschicht befindet. Diese Isolierschicht – in der Regel 25 bis 35 mm dick und aus feuerfestem, hochdichtem Material gefertigt – sorgt dafür, dass Wärmeverluste minimiert und die Außentemperaturen des Kamins reduziert werden. Das Innenrohr leitet die Abgase sicher ab, während das Außenrohr die Dämmung vor Witterungseinflüssen und mechanischen Belastungen schützt. Durch diesen mehrschichtigen Aufbau bietet der doppelwandige Edelstahlkamin eine ausgezeichnete Wärmeisolierung, hohe Betriebssicherheit und flexible Einsatzmöglichkeiten – insbesondere bei der Außenwandmontage.

Insbesondere wenn ein Wohnraum nachträglich um einen Kaminofen erweitert werden soll, sind doppelwandige Edelstahlkamine die erste Wahl bei vielen Hausbesitzern. Der Grund dafür ist ihre hohe Flexibilität im Außenbereich.

Vorteile Edelstahlschornstein

Im Folgenden haben wir für Sie die Vorteile von Edelstahlkaminen zusammengefasst:

Vorteile:

  • Universell einsetzbar und anpassungsfähig.
  • Schnelle und einfache Installation.
  • Ideal für die Nachrüstung von bestehenden Kaminöfen.
  • Ermöglicht eine kostengünstige Kaminsanierung.
  • Einfache Demontage dank Hebelschließen.
  • Hohe Korrosions- und Hitzebeständigkeit.
  • Widerstandsfähig gegen Chemikalien.
  • Für alle Brennstoffarten und Feuerstätten geeignet.
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Lange Haltbarkeit.
  • Wartungsarm.

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Der Keramikkamin

Der Keramikkamin besteht aus einem keramischen Innenrohr, welches in einen Betonmantel verbaut ist. Er besitzt eine hervorragende Wärmedämmung und ist widerstandsfähig gegen Ruße, chemische Einflüsse und Feuchtigkeit.

Ein großer Vorteil gegenüber anderen Kaminsystemen ist, dass die Verbrennungsgase mit einem sehr hohen Druck abgeleitet werden können. Daher eignet sich der Keramikkamin auch besonders gut für Heizsysteme mit niedrigen Abgastemperaturen. So ist er z. B. prädestiniert für den Einsatz in modernen Heizsystemen mit Brennwerttechnik. Wird der Keramikschornstein regelmäßig gewartet, hält er in der Regel viele Jahrzehnte.

Vorteile Keramikkamin

Im Folgenden haben wir für Sie die Vorteile von Keramikkaminen zusammengefasst:

Vorteile:

  • Für Heizsysteme mit niedrigen Abgastemperaturen geeignet.
  • Sehr gut korrosions- und hitzebeständig.
  • Widerstandsfähig gegen Chemikalien.
  • Lange Haltbarkeit.
  • Wartungsarm.

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Der gemauerte Schornstein

Die traditionellste Kaminart in unserem Vergleich ist der gemauerte Kamin. Im 19. Jahrhundert und 20. Jahrhundert war er der am meisten verbreitete Kamin in Österreich. Auch heute noch ist er auf den Dächern vieler Gebäude sichtbar.
Zwar müssen heutzutage die Kamine nicht mehr individuell aus feuerfesten Ziegel- oder Backsteinen gemauert werden, sondern können großteils aus vorgefertigten Komponenten zusammengesetzt werden, dennoch ist der Bau eines gemauerten Kamins zeitaufwendig und mit teils erheblichen Kosten verbunden.

Bei gemauerten Kaminen sind die Innenflächen nicht so glatt wie bei Edelstahl- oder Keramik-Kaminen. Das hat zur Folge, dass der Druck, mit dem die Abgasluft nach oben befördern wird, relativ niedrig ausfällt. Darüber hinaus ist die Wärmedämmung im Vergleich zu Edelstahl- oder Keramikkaminen deutlich schlechter.

Ein weiterer Nachteil ist die Anfälligkeit für Feuchtigkeitsprobleme. Feuchtigkeit kann in das Mauerwerk eindringen und mit der Zeit Putz und Fugen beschädigen. Darüber hinaus kühlen die Verbrennungsgase durch die schlechte Dämmung des Kamins relativ schnell ab. Feuchtigkeit in den Verbrennungsgasen kann kondensieren, noch bevor sie den Kamin verlassen hat. In der Folge bildet sich Kondensat im Kamin. Für die einwandfreie Funktion sind deshalb hohe Abgastemperaturen von über 200° Celsius nötig.
Bei dieser Reihe von Nachteilen wundert es nicht, dass viele Hausbesitzer bei einer Kaminsanierung lieber zu Edelstahlschornsteinen wechseln!

Vor- und Nachteile gemauerter Schornstein

Im Folgenden haben wir für Sie die Vorteile von gemauerten Kaminen zusammengefasst:

  • Traditionelle Optik.
  • Fügen sich optisch gut ins Erscheinungsbild älterer Häuser.

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Besondere Anforderungen 

Grundsätzlich ist eine regelmäßige Inspektion und Reinigung durch den Rauchfgangkehrer bei allen Kaminsystemen unverzichtbar, um die Sicherheit und Effizienz der Feuerstätte zu gewährleisten. Zusätzlich sollten Sie aber auch in regelmäßigen Abständen verschiedene Checks vom Fachmann durchführen lassen:

  • Bei Edelstahlkaminen: Halten alle Befestigungen einwandfrei? Leckt keine der Dichtungen?
  • Bei Keramikkaminen: Sind Beschädigungen an der Keramik sichtbar? Sind einzelne Bauteile eventuell locker geworden?
  • Bei gemauerten Kaminen: Sind Risse im Mauerwerk sichtbar? Sind Schäden am Putz oder den Fugen erkennbar?

Fazit

Kamine aus Edelstahl oder Keramik bieten viele Vorteile gegenüber gemauerten Kaminen. Der Vorteil gemauerter Kamine ist das traditionelle Aussehen und dass sie dementsprechend gut zu klassischen Gebäuden passen. Für moderne, energieeffiziente Heizanlagen ist ein gemauerter Kamin jedoch keinesfalls zu empfehlen.

Der einwandige Edelstahlkamin ist dagegen ein vielseitiger Alleskönner mit sehr guter Preis-Leistung. Insbesondere für die kostengünstige Schornsteinsanierung oder Nachrüstung ist die einwandige Variante aus Edelstahl gefragt.

Für moderne Heizsysteme mit niedrigen Abgastemperaturen sind doppelwandige Edelstahlkamine oder Keramikkamine vorteilhafter, da beide bessere Leistungen in puncto Wärmeisolierung bzw. Dämmung aufweisen.

Falls Sie weitere Fragen zu den Themen Edelstahlkamin, Keramikkamin oder Kaminsanierung haben oder eine individuelle Beratung wünschen, können Sie gerne jetzt unser freundliches Serviceteam telefonisch, per Kontaktformular oder direkt per E-Mail kontaktieren.

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