Kaminofen sind der Inbegriff von Gemütlichkeit. Aber auch als Wärmequelle spielen sie eine zunehmend wichtige Rolle. Kein Wunder, dass sich viele Immobilienbesitzer einen Kaminofen wünschen. Es gibt jedoch auch eine Kehrseite: Die Verbrennung von Holz in Kamin- und Kachelöfen ohne automatische Regelung läuft nie vollständig ab. Neben gasförmigen Luftschadstoffen und Gerüchen entstehen auch Feinstaub und Ruß. Diese Emissionen wirken sich negativ auf die Umwelt aus. Deshalb gilt es beim Betrieb von Kaminöfen, Emissionen zu reduzieren – und zwar so weit wie möglich. Wie das gelingt, erklärt dieser Beitrag.
Was sind Kamin-Emissionen?
Unter Kamin-Emissionen versteht man Abgase und Partikel, die bei der Verbrennung in Kaminöfen, Öfen und anderen Feuerungsanlagen entstehen und über den Kaminen in die Umwelt gelangen. Diese Emissionen enthalten verschiedene Schadstoffe:
- Kohlenstoffdioxid: Kohlenstoffdioxid (CO2) ist eine chemische Verbindung aus einem Kohlenstoffatom (C) und zwei Sauerstoffatomen (O). Das farb- und geruchlose Gas ist 1,5-mal schwerer als Luft und entsteht als natürliches Produkt bei der Verbrennung von Holz in einem Kaminofen. Die steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre gilt als eine der Ursachen für den Treibhausgaseffekt und damit der globalen Erderwärmung.
- Feinstaub: Bei der Verbrennung von Holz entstehen Feinstaubpartikel, die tief in die Lunge eindringen und unserer Gesundheit schaden können. Durch Feinstaub steigt das Risiko für Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme. Gefährdet sind insbesondere Kleinkinder, ältere Menschen, Asthmatiker und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Je nach Partikelgröße (Durchmesser in Mikrometer) lässt sich Feinstaub in verschiedene Kategorien einteilen:
- PM10: < 10 µm
- PM 2,5: < 2,5 µm
- PM 0,1: < 0,1 µm
- Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe: Hinter Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAKs, steht eine Gruppe organischer Verbindungen, von denen viele als krebserregend gelten. In der Umwelt können sie nur schwer abgebaut werden. Sie entstehen in Kaminöfen durch die unvollständige Verbrennung der Holzbestandteile wie Cellulose und Lignin.
- Stickoxide: Bei Stickstoffoxiden handelt es sich um zwei gasförmige Verbindungen, die zusammen als NOX abgekürzt werden (daher ist oft auch von NOX-Werten die Rede). Sie sind gesundheitsschädlich und kommen in der Natur so gut wie nicht vor – es sei denn, der Mensch erzeugt sie. Zum Beispiel, wenn wir fossile Energieträger verbrennen. Stickoxide schädigen unsere Schleimhäute, reizen die Augen und greifen bei dauerhafter und hoher Konzentration unsere Lungenfunktion an. Das kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
- Kohlemonoxid: Kohlenmonoxid besteht aus einem Kohlenstoff (C) und einem Sauerstoffatom (O). Das farb-, geruch- und geschmacklose Gas ist für den Menschen kaum wahrnehmbar und dadurch sehr gefährlich. Bereits geringe Mengen können Vergiftungen verursachen, die tödlich enden können. Kohlenmonoxid entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von Holz. Gründe dafür liegen beispielsweise in einer unzureichenden Sauerstoffzufuhr oder falschen Verbrennungstemperaturen.
Warum sollten Kamin-Emissionen reduziert werden?
Emissionen aus Kaminen verursachen Umweltprobleme und sollten daher so weit wie möglich reduziert werden. CO2 verstärkt beispielsweise den Treibhauseffekt und führt zur globalen Erderwärmung. Feinstaub und andere Schadstoffe beeinträchtigen die Qualität der Luft, die wir atmen. Insbesondere in Wohngebieten und Ballungsräumen kann diese Luftverschmutzung zu ernsthaften Problemen führen und Atemwegserkrankungen hervorrufen. Deshalb ist die Reduktion von Emissionen in der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BlmSchV) gesetzlich verankert. Die Regelung betrifft alte wie neue Feuerstätten (mit einigen Ausnahmen, wie zum Beispiel gelegentlich betriebene offene Kaminöfen oder antike Öfen). Halten sie die gültigen Grenzwerte nicht ein, müssen Kaminöfen stillgelegt, umgerüstet oder ersetzt werden.
Kamin umweltfreundlich betreiben: Die 4 besten Tipps
Durch die Heiztechnologie moderner Ofenmodelle sowie durch hochwertige und saubere Brennstoffe lassen sich Emissionen beim Betrieb von Kaminöfen weitestgehend reduzieren. Mit diesen Tipps sorgen Sie für eine schadstoffarme Verbrennung:
1. Beim Anzünden den Luftregler weit öffnen
Die richtige Luftzufuhr beim Anzünden sorgt für einen schnell anlaufenden Verbrennungsprozess bei hohen Temperaturen. Warum reduziert das die Feinstaubbelastung? Zum einen erhitzt sich durch die zugeführte Luft der Brennraum schneller – die Voraussetzungen für eine vollständigere Verbrennung, denn durch ausreichend Sauerstoff kann sich das Brennmaterial komplett entzünden. Wird zudem die optimale Brenntemperatur von etwa 600 Grad Celsius innerhalb von 15 bis 20 Minuten erreicht, sinkt die Feinstaubemission weiter. Es gilt: Ein heißes und helles Feuer produziert weniger Feinstaub als ein schwaches.
2. Auf hochwertiges Brennmaterial setzen
Welches Brennmaterial in einem Kaminofen verfeuert wird, beeinflusst die Entstehung von Emissionen erheblich. Feuchte Holzscheite erhöhen die Rauch- und Schadstoffemissionen. Altpapier, Gartenabfälle oder Hausmüll haben im Kaminofen nichts zu suchen. Für Brennholz gilt: Es sollte trocken (mit einem maximalen Feuchtegehalt von 25 Prozent), unbehandelt und gut gelagert sein. Sie tun gut daran, Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft in Ihrer Region zu beziehen – so fällt das beim Transport frei werdende CO2 kaum ins Gewicht.
3. Kaminofen mit Staubabscheider kaufen oder nachrüsten
Wer vor dem Kauf eines neuen Kaminofens steht, sollte auf einen hochwirksamen Staubabscheider achten. Das Umweltbundesamt empfiehlt einen Abscheidegrad von mindestens 50 Prozent. Damit sind die Anforderungen des 1. BlmSchV erfüllt (§ 26 Absatz 2) und der Staubabscheider entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Für Einzelraumfeuerungsanlagen kommen elektrostatische Staubabscheider in Betracht. Bei Bedarf lassen diese sich um Katalysatoren ergänzen, die die gasförmigen Abgasbestandteile weiter reduzieren.
4. Warten und Reinigen: bitte regelmäßig
Um die Leistung eines Kaminofens zu optimieren, sollten Sie ihn regelmäßig warten und reinigen. Dadurch minimieren Sie zugleich die Emissionen. Ist der Rauchkanal frei von Rückständen, sind alle Dichtungen überprüft und die Luftzufuhrmechanismen inspiziert, steht einer sauberen Verbrennung nichts im Wege. Gut gewartete Feuerstätten verbrennen in der Regel effizienter und produzieren weniger Schadstoffe.
Fazit: Wie Sie Kamin-Emissionen effektiv reduzieren
Wer einen Kaminofen betreibt, sollte verantwortungsvoll handeln: Moderne Modelle sind technisch so ausgereift, dass sie Emissionen reduzieren und alle vorgeschriebenen Grenzwerte einhalten. Auch bestehende Kaminöfen lassen sich umweltfreundlicher machen, zum Beispiel durch die Nachrüstung eines Staubfilters. Wer dazu auf qualitativ hochwertiges Brennmaterial setzt und einige Tipps beim Betrieb beachtet, tut sich selbst und der Umwelt gut.
Falls Sie weitere Fragen zum Thema „Kamin-Emissionen“ haben oder eine Beratung zu unseren Produkten wünschen, zögern Sie nicht, jetzt unser kompetentes Serviceteam telefonisch, per Kontaktformular oder E-Mail zu kontaktieren.