Der Rauchfang und seine Evolution

Ursprüngliche Rauchgasführung

Über das offene Feuer wurden einfachste Schächte installiert, um den Rauch zu kanalisieren. Die Konstrukte wurden aus allen möglichen feuerbeständigen Materialien gefertigt. Als Rauchfang konnte man solche Aufbauten jedoch nicht bezeichnen. Rauch gelang immer noch in das Haus und eine Öffnung im Dach des Hauses war zusätzlich notwendig. Die ersten Objekte die einem Rauchfang ähnelten, waren viereckige Steinkanäle. Die Steinkanäle wurden verkleidet, um möglichst feuersicher zu sein und wurden nach oben immer enger. So konnte der Rauch in die freie Luft gelangen und aus dem Haus geleitet werden. Aber auch das war keine optimale Lösung. Wirklich feuersicher waren diese Schächte nicht und langfristig konnten sie den Rauch auch nicht angemessen leiten. Mit einem modernen Rauchfang also nicht zu vergleichen, da diese heute viel sicherer und langlebiger sind.

Der Kamineffekt im Rauchfang

Dank der Entdeckung des sogenannten Kamineffektes, gibt es Rauchfänge so wie wir sie heute kennen. Im Prinzip ist der Kamineffekt relativ einfach. Warme Luft hat eine geringere Dichte als kalte Luft. Im Rauchfangentsteht Unterdruck, der wiederum drückt Luft aus dem Rauchfang ins Freie. Der Außendruck drückt Luft durch die untere Öffnung in den Kamin. Auch bei Kraftwerken wird sich der Kamineffekt zunutze gemacht. Der umgedrehte Kamineffekt findet ebenfalls in diversen Situationen Anwendung. Die entstehenden Strömungen fließen bei Gebäudeplanung und Bau mit ein. Der Kamineffekt ist also nicht nur bei einem Rauchfang wichtig.

Die originären Schornsteine

Ein entscheidender Fortschritt war die Verwendung von Rauchkanälen. Die Rauchkanäle, die oft in mehrstöckigen Gebäuden verwendet wurden, erleichterten den Rauchabzug. Sie wurden an Rändern oder Ecken installiert und leiteten den Rauch ins Freie. So konnten auch die Feuerstätten von der Mitte des Raumes an Ränder und Ecken verlegt werden. Das ist heute immer noch üblich. Der Rauchfang verläuft dann durch den Schacht. Der Abzug von Rauch hatte einen Nachteil. Wasser oder Objekte konnten durch die Öffnung im Dach in Wohnräume gelangen. Dieses Problem löste man damals indem Steinkonstruktionen auf dem Dach errichtet wurden. Sie ähnelten kleinen Türmchen. Für den modernen Rauchfang gibt es heute weit bessere Lösungen. Die Verwendung von Stein oder Ziegel beim Rauchweiterleitungsprozess war sehr lange üblich. Die begrenzte Lebensdauer und Brandgefahr waren jedoch Gründe dafür, dass Rauchfänge aus diesen Materialien abgeschafft wurden.

Montage der Rauchfänge an die Außenwand

Rauchkanäle in den Wänden, das war eine Idee die für eine lange Zeit funktionierte. Die Hauswände wurden im Laufe der Zeit jedoch immer dünner. Deswegen musste eine neue Lösung gefunden werden. Mit sinkenden Edelstahlpreisen und automatisierten Fertigungsprozessen wurden die Rauchfänge aus Edelstahl zunehmend günstiger. Aufgrund des geringen Platzbedarfes und der langen Haltbarkeit, hat sich der Rauchfang aus Edelstahl zum Standard entwickelt. Insbesondere der hohe Brandschutz dieser Rauchfänge führte zu einer raschen Verbreitung. In Anbetracht gestiegener Flächen und Energiekosten, ist ein Rauchfangaus Edelstahl die wohl günstigste und effizienteste Lösung zur Rauchgasführung. 

 

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