Außenkamin

Der Außenkamin – eine Begriffsklärung

Der Begriff Außenkamin existiert eigentlich als Fachbergriff oder Produktname nicht. Dennoch wird ein Edelstahlkamin, der außen am Gebäude angebracht wurde, häufig landläufig als Außenkamin bezeichnet. Daran ist nichts falsch, dennoch kann es für den ein oder anderen Fachmann etwas fraglich sein, was denn tatsächlich gemeint ist.

Interessanterweise ist in diesem Fall die Sache recht eindeutig. In aller Regel meint man mit Außenkamin nicht etwa das Ende eines gemauerten Schornsteins, welcher im Freien, also außen, zu finden ist, sondern grundsätzlich einen Edelstahlkamin der als Außenkamin an die Hauswand geschraubt ist. Der Außenkamin ist somit das Synonym für eine aus Edelstahl gefertigte Abgasanlage.

Die Unterschiede: Außenkamin ist nicht gleich Außenkamin

Insbesondere im Internet kann man eine unüberschaubare Auswahl an Außenkaminen finden. Dabei stellt man schnell fest, dass es neben den sehr unterschiedlichen technischen Angaben auch noch eine große Preisspanne bei den jeweiligen Anbietern für Außenkaminen gibt.

Wir möchten hier versuchen etwas Licht ins Dunkle zu bringen.

Beginnen wir mit den technischen Angaben. Ein Außenkamin hat einen dreilagigen Aufbau. Dabei gibt es von innen nach außen betrachtet folgende Komponenten:

1. Innenrohr aus Edelstahl: durch dieses strömt das Abgas.
2. Isolierschicht aus feuerfestem Material: dieses umschließt das Innenrohr von außen und dient der Wärmedämmung und dem Brandschutz.
3. Außenrohr aus Edelstahl: dieses Außenrohr umschließt wiederrum die Isolierschicht und schützt diese vor Regen und verleiht dem Außenkamin zusätzliche Stabilität.

Nun zu den technischen Angaben beim Außenkamin. Beim Innenrohr wie auch beim Außenrohr sind zwei technische Angaben wesentlich. Hier ist einmal die Materialstärke, also die Dicke des für das Rohr verwendeten Blechs, sowie die Materialgüte bzw. Materialkennung. Bei der Materialstärke hat man in Deutschland in der Regel die Auswahl zwischen 0,5 mm und 0,6 mm. Selten lassen sich auch höhere Dicken bis 1,5 mm bei Außenkaminen finden, allerdings gibt es hierfür sehr selten eine echte Notwendigkeit. Es gibt industrielle Außenkamine oder auch im Bereich der Schifffahrt eingesetzte Außenkamine die eine Anforderung an höhere Dicken stellen, jedoch kommt das im häuslichen Gebrauch nicht vor.

Bei der Materialgüte bzw. Materialkennung bei Außenkaminen gibt es sehr viele verschiedene Angaben. Die häufigsten sind V4a, V2a, L99, 1.4301, 1.4571, 1.4404, 316Ti, 316L, usw.

Die unterschiedlichen Materialnummern geben teilweise Auskunft über die unterschiedlichen Edelstahllegierungen, also aus welchen Elementen sich der jeweilige Stahl zusammensetzt. Hier gibt es Unterschiede in der Säurebeständigkeit, Feuchteunempfindlichkeit, Rostbeständigkeit, und der Gleichen. Eine genaue Erläuterung der einzelnen Materialnummern würde an dieser Stelle etwas zu weit führen, daher empfehlen wir Ihnen sich nicht den Kopf hierüber zu zerbrechen und anstatt dessen eher auf Markenqualität zu setzen. Denn das beste Grundmaterial macht allein nicht den besten Außenkamin. Ebenso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, ist die Verarbeitungsqualität. Wir als Rauchfang-Fachhandel empfehlen uneingeschränkt den Marktführer für Außenkamine: die Marke Tecnovis. Zusätzlich können jedoch auch noch Reuter Kamine aus Nürnberg, sowie die Marken Raab Außenkamine und Schiedel empfohlen werden.

Bei der Isolierung der Außenkamine, also der zweiten Schicht des Außenkamins ist es etwas weniger kompliziert. Hier entscheidet in der Regel nur die reine Dicke des Materials, da das verwendete Material annähernd die gleichen technischen Eigenschaften aufweist.

Zur Auswahl bei den Dämmstärken gibt es beim Außenkamin in der Regel die Wahl zwischen 25 mm, 30 mm, 32,5 mm und 35 mm. Dabei teilt man die Isolierstärken grob in die dünneren, also 25 mm und die dickeren, also alles um die 30 mm ein. Für die meisten Anwendungen reicht eine 25 mm Isolierung, da diese ausreichend gut die Hitze der durch das Innenrohr des Außenkamins geleiteten Abgase von der Umgebung abschirmt. In sehr kalten Regionen dieser Welt, wie zum Beispiel in Skandinavien, findet man häufig auch höhere Dämmstärken. Dort wird bei Außenkaminen häufig eine 50 mm Dämmung verwendet. Dahinter verbirgt sich die Absicht, dass man wiederrum versucht das Innenrohr möglichst gut vor der Kälte zu schützen, da ein Auskühlen des im Innenrohr des Außenkamins strömenden Abgases sonst den Schornsteinzug behindern könnte.

Wie gesagt, in Österreich reicht eine 25 mm oder 32,5mm Dämmung völlig aus.

Außenkamin: im Einsatz für eine möglichst optimale Abgasführung

Die heutigen Außenkamine sind im Vergleich zu den Alternativen Keramikkaminen oder den klassischen gemauerten Schornsteinen eine kostengünstige und sehr wirksame Alternative. Der Außenkamin kann meistens an jede beliebige Hauswand montiert werden und führt die Abgase von Kaminöfen, Pelletöfen, Kaminen oder anderen Wärmeerzeugern sicher und umweltfreundlich ins Freie.

Moderne Außenkamine sind so konstruiert, dass dem Abgas im Innenrohr möglichst wenig Strömungswiderstand auf dem Weg nach draußen entgegengebracht wird. Dadurch werden Feinstaub sowie unschöne Gerüche durch den optimalen Schornsteinzug weit nach oben katapultiert und Mensch und Umwelt geschont.

Aufgrund einer riesigen Auswahl an Bauteilen für Außenkamine, kann nahezu jede Einbausituation und jede bauliche Besonderheit gelöst werden.

Wir beraten Sie gerne bei Ihrem Außenkamin-Projekt und helfen Ihnen mit unserer Erfahrung den für Sie passenden Außenkamin zusammenzustellen.